Über meine liebsten Orte und Feiertage

Mein Auslandsjahr neigt sich nun schon langsam dem Ende zu. Am 21. Juli fliege ich wieder nach Deutschland. Ich habe gemischte Gefühle dazu. Einerseits werde ich meine ganze Familie und meine Freunde wiedersehen, worauf ich mich auch sehr freue. Andererseits weiß ich, dass ich einen Teil meines Herzens hier lassen werde. Panama ist mein zweites Zuhause geworden. Und das nicht nur, durch die schönen Orte, die ich euch gleich vorstellen werde. Es sind vor allem die Menschen, die ich kennenlernen durfte, die mir das Gefühl von “Zuhause sein” gegeben haben.

In diesem Blog-Beitrag werde ich euch die schönsten Orte in Panama, die ich besuchen konnte, vorstellen. Ich gebe euch auch einen Einblick in typische Feiertage, die wir hier in Panama feiern. Seid gespannt und lasst mich wissen, wenn ihr mehr erfahren wollt.

Panama-City

Panama City ist natürlich weltweit bekannt durch den Panama Kanal. Hier arbeiten die Menschen 24h am Tag, 365 Tage im Jahr; kurz gesagt: der Panama Kanal stoppt nie. Der Prozess beim Durchfahren der Schiffe durch die Schleusen kann man sehr gut von einer Aussichtsplattform an der Miraflores Schleuse beobachten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie alles auf einander abgestimmt ist und sich vorzustellen, was für ein großer logistischer Aufwand hinter all dem steckt.
Einer meiner Lieblingsorte in Panama City ist der Causeway, weil man eine wunderschöne Sicht auf die Ski-Line von Panama und auf das offene Meer hat.
Das Stadtviertel Casco Viejo überrascht in dem Sinne, dass es am Tag ein begehrtes Touristenziel mit einem geschichtlichen Rundgang ist und in der Nacht zum meist besuchten Party-Viertel der Stadt mutiert.
Außerdem gibt es in der Hauptstadt das einzige deutsche Restaurant, welches ich in ganz Panama gefunden habe. Es gibt sowohl Bier aus einer deutschen Brauerei, als auch Jägerschnitzel, Bratkartoffeln und vieles mehr. Das Restaurant heißt “Steinbock” und ist sehr zu empfehlen.
Etwas außerhalb der Stadt liegt der Naturpark “Summit”. Es ist ein schöner Ort an dem man unter anderem auch einen der größten Greifvögel weltweit sehen kann: Die Harpyie. Dieser Greifvogel ist zudem der Nationalvogel Panamas seit 2002 und steht für Naturschutz und Artenvielfalt.

Bocas del Toro

Bocas del Toro ist eine Karibische Inselgruppe nahe der Grenze zu Costa Rica. Die Strände der verschiedenen kleinen Inseln sind sehr schön und auch die Aktivitäten, die du machen kannst, sind vielfältig; von Surfen zu Quad fahren, in gemütlichen Restaurants sitzen oder einfach nur am Strand entspannen. Es ist für jeden etwas dabei.
Bei einigen Tages-Touren, die von den Einheimischen angeboten werden, kann man auf dem Weg zu bestimmten Inseln auch Delfine, Seesterne und Korallenriffe beobachten. Ich persönlich kann den Trip zu den zwei Inseln “Cayo Zapatilla” sehr empfehlen. Wir haben ebenfalls Delfine, Seesterne und Korallen gesehen. Die Insel ist schön ruhig und klein, der Strand ist weiß und das Meer glasklar.

Playa Venao

Playa Venao ist ebenfalls ein sehr schöner Stand in Panama, jedoch an der Pazifik-Seite. Dadurch kann man hier meiner Meinung nach die schönsten Sonnenuntergänge sehen. Ziemlich romantisch☺

Volcan Baru

Der “Volcan Baru” ist der höchste Berg in Panama. Es ist ein Vulkan, der jedoch seit 1550 nicht mehr ausgebrochen ist. Dieser Berg hat eine Höhe von 3477 m und man kann von der Spitze aus beide Ozeane sehen. Dieses Erlebnis wollte ich mir nicht nehmen lassen, weshalb ich mich entschloss auf den Volcan zu wandern.

Info zur Wander-Route: Es gibt zwei Wege, die auf den Volcan Baru führen: von der Stadt “Volcan” und von “Boquete”. Der Weg von Volcan aus ist ca. 7,5 km lang, jedoch sollte man den Weg nicht ohne einen Guide gehen (ca. 45$/Person). Bei diesem Weg gibt es wohl auch einige Stellen, an denen man etwas klettern muss. Es soll aber auch die schönere Route sein. Der andere Weg, von Boquete aus, ist mit Schotter-Steinen verfestigt, weshalb man hierbei auch keinen Tour Guide benötigt. Der Weg ist 13,5 km lang. Aber egal für welchen Weg man sich entscheidet, diese Tour wird an den eigenen Kräften zehren und man muss fit genug sein, um auch die Kälte und dünne Luft auf dem Berg aushalten zu können. Alternativ kann man von Boquete mit einem Off-Road-Car hochgefahren werden, um den Sonnenaufgang zu sehen. Jedoch ist das sehr teuer.

Wir hatten uns dazu entschieden den Weg von Boquete aus zu wandern und kurz vor der Spitze zu Campen. Durch unser schweres Gepäck (mit Zelt, etc.) haben wir auf dem Hinweg fast 9h gebraucht, mit vielen kleinen Pausen. Am nächsten Morgen, nach einer sehr kalten Nacht, sind wir um 4 Uhr aufgestanden um den letzten Kilometer zur Spitze hochzuwandern und noch vor Sonnenaufgang anzukommen.
Wir hatten leider Pech und das einzige, was wir sehen konnten, war dichter Nebel. Trotzdem waren wir alle sehr stolz auf uns, auch wenn wir eine bessere Aussicht erwartet hatten.
Der Weg nach unten hat zum Glück nur 6h gedauert.

Rio Macho de Monte

Der Rio Macho de Monte ist ein Fluss bzw. Canyon, der in der Nähe von Cuesta de Piedra entlang fließt. In der Sommerzeit (zwischen Dezember und April) kann man in dem Fluss baden und auch mit bestimmten Touren den Fluss hinabsteigen. Man befindet sich dann zwischen zwei riesigen Wänden, die ca. 10 Meter Abstand zueinander haben und ca. 20 Meter hoch sind. Aus den Wänden kommen kleine Wasserfälle hervor. Es ist traumhaft schön und ein einzigartiges Erlebnis. Jedoch muss man sehr gut aufpassen, da das Verletzungsrisiko hoch ist und es jährlich mehrere Rettungseinsätze gibt.

Geburtstage

Geburtstage werden ähnlich gefeiert wie in Deutschland auch. Es werden viele Freunde und Familienmitglieder eingeladen. Es wird gesungen und es gibt Kuchen. In meinem Umfeld ist mir aufgefallen, dass sehr viel Wert auf die Dekoration gelegt wird. Manchmal gibt es auch eine Piñata, die mit Süßigkeiten gefüllt ist und zerschlagen werden muss.

Halloween

Ja, auch in Panama wird Halloween gefeiert. Wir haben Halloween letztes Jahr mit unserer Familie gefeiert. Jeder hatte eine verrückte Verkleidung, wir haben getanzt und auch Karaoke gesungen.

Der November (nationale Feiertage)

Der November ist ein ganz besonderer Monat für die Panameños. Am 3. Nov. wird die Unabhängigkeit Panamas von Kolumbien gefeiert. Der 4. Nov. ist der Tag der nationalen Symbole. Am 5. Nov. ist der “Colón-Tag”, welcher ebenfalls im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit von Kolumbien steht. Am 10. Nov. wird die Proklamation der Unabhängigkeit gefeiert und am 28. Nov. feiert man hier die Unabhängigkeit von Spanien.
Dementsprechend wird fast den ganzen Monat lang gefeiert und man findet die panamenische Flagge an jeder Ecke. Panameños sind sehr stolz auf Ihr Land und das zeigen sie auch. Es werden Paraden veranstaltet und die typische panamenische Tracht “Pollera” getragen. Dazu werden traditionelle Tänze getanzt. Durch die Corona-Pandemie konnten leider viele Veranstaltungen nicht wie geplant stattfinden.

Weihnachten

Weihnachten ist, wie in Deutschland auch, ein sehr wichtiges Fest für die katholische, panamenische Bevölkerung. In meiner Familie haben wir an diesem Tag alle einen Weihnachts-Pyjama getragen. Wir haben Geschenke untereinander ausgetauscht (“Wichteln”) und es gab auch einen bunt geschmückten Weihnachtsbaum.

 

Natürlich gibt es noch viele weitere interessante Orte bzw. Feiertage. Ich habe euch hiermit nur einen Einblick in meine Erlebnisse gegeben können. Leider ist der Karneval in diesem Jahr ausgefallen, der sonst immer eines der größten Events landesweit ist. Auch hätte ich gerne noch die Inseln San Blas, Isla Coiba und Isla Iguana gesehen. Ich möchte in der Zukunft auf jeden Fall wieder zurück nach Panama kommen. Zum einen um die anderen Orte kennenzulernen und zum anderen um meine neue Familie wiederzusehen und den Fortschritt in meinem Projekt zu verfolgen.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen und bin für Fragen immer offen. Meldet euch gerne bei mir.

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Rückblick auf mein Auslandsjahr

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Die Arbeit in meinem Projekt