Die Arbeit in meinem Projekt

Zu meinem Projekt:

MiAbmiente – Ministerio de Ambiente ist das Umweltministerium Panamas. Es ist vor allem dafür zuständig Panamas Umwelt zu schützen, zu erhalten und wieder herzustellen. Dazu gehört auch ein nachhaltiger und verantwortungsbewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen. Zur Umsetzung dieser Ziele ist es ebenso wichtig die Bevölkerung Panamas zu integrieren und zu schulen.

MiAmbiente ist hierarchisch geordnet, wodurch jedem Büro ein Zuständigkeitsbereich zugeteilt ist. Mein Büro ist in Volcan (Tierras Altas). Wir sind unter anderem für den National Park Volcan Baru und die Bevölkerung in Tierras Altas zuständig. Das nächst höherrangige Büro ist in Davíd, der Hauptstadt der Provinz Chiriqui. In Panama City ist der Hauptsitz von MiAmbiente mit dem aktuellen Minister. Trotz der hierarchischen Anordnung gibt es dennoch eine enge Zusammenarbeit unter den einzelnen Mitarbeitern.

Der Alltag in meinem Büro ist immer unterschiedlich. Um euch einen Einblick zu gewährleisten, folgen nun einzelne Projekte, die ich in meiner Zeit hier bereits begleitet bzw. kennengelernt habe.

Weihnachtsdekoration aus Glasflaschen

Im Oktober vergangenen Jahres haben wir einen Workshop mit Frauen in Río Sereno gemacht. Wir haben Weihnachtsdekorationen aus leeren Glasflaschen gebastelt. Es geht darum, bei den Menschen ein Bewusstsein für Recycling bzw. Upcycling* zu entwickeln. (* Upcycling: alte Sachen wiederverwenden und ihnen einen neuen Zweck zuordnen)

Feuer in der Trockenzeit

Dies ist kein “Projekt”, welches ich begleitet habe. Dennoch sind in der Sommer-/Trockenzeit große Feuer im National Park Volcan Baru immer wieder ein Problem. Dies geschieht jährlich und ist durch den trockenen Boden schwer zu verhindern. Ein kleiner Funke reicht aus um große Felder abzubrennen. Durch starken Regen in der im April beginnenden Regenzeit sind diese Böden sehr von Erosion betroffen. Im National Park sieht man an den Bäumen immer noch die Spuren vom vergangenen Jahr. MiAmbiente ist für den Schutz des National Parks zuständig. Deshalb gibt es vor allem in der Trockenzeit so genannte “Nachtwachen”, die nach Feuern Ausschau halten.

Präsentationen von MiAmbiente

Eine weitere wichtige Aufgabe von MiAmbiente ist die Umweltbildung der Bevölkerung. MiAmbiente lädt deshalb oft Menschen aus anderen Institutionen, Vereinen oder generell die interessierte Bevölkerung zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Dabei geht es zum Beispiel um den Klimawandel, Tourismus, Ökologische Gefahrenrisikominimierung oder um den Schutz des National Parks Volcan Baru.

Regenwasseraufbereitungsstation

Dies ist ein Projekt, welches im September 2021 abgeschlossen wurde. Dabei handelt es sich um eine Art Wasseraufbereitungsstation. In einer Schule in Monte Lirio wird Regenwasser über die Dächer aufgefangen und in großen flexiblen Tanks gespeichert. Durch ein spezielles Reinigungssystem wird das Wasser wiederaufbereitet. Das Wasser kann getrunken werden und wird des Weiteren zum Reinigen und für das Gewächshaus dieser Schule verwendet. Es ist das größte Projekt dieser Art in Panamas Schulen. Es wird genug Wasser wiederaufbereitet, so dass den über 500 Schüler*innen inklusive Lehrer*innen täglich pro Person 2,7 Litern zur Verfügung stehen – was ebenfalls den WHO Richtlinien für den menschlichen Konsum entspricht. Dieses Projekt wurde unter anderem durch die Europäische Union gefördert. Mehr Informationen findet ihr hier: www.miambiente.gob.pa

Streichen einer Schule

In Panama gibt es ein Gesetz, dass jedes Unternehmen, Ministerium und auch Schüler*innen und Studierende zu einer bestimmten Anzahl an Sozialarbeitsstunden verpflichtet. MiAmbiente (in Davíd und Volcan) hat sich dazu verpflichtet eine Schule in Palmarito frisch zu streichen. Generell sind die (staatlichen) Schulen leicht wiederzuerkennen, da sie alle von außen in den Farben blau und weiß gestrichen sind; die Innenräume kann jede Schule nach eigenem Belieben gestalten. Privatschulen müssen sich nicht an diese Farbvorgaben halten.

Workshop zum Seife herstellen

Panameños frittieren sehr viele ihrer Gerichte. Am Ende stellt sich die Frage, wohin am besten mit dem Öl. Denn schon 1 Liter Frittieröl kontaminiert 1000 Liter des Wassers, wenn man es einfach in den Ausguss schütten würde. Meine Arbeitskollegin und ich machen deshalb Work-Shops mit Interessierten aus allen Gemeinden, um zu zeigen, wie man dieses Öl recyceln kann. Denn man kann mit dem benutzen Öl, etwas Wasser und ein wenig Natronlauge sehr gute Seife herstellen, die dann z.B. für den Abwasch wiederverwendet werden kann. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel.

Día de la Tierra – Tag der Erde

Das Umweltministerium MiAmbiente leistet vor allem auch Aufklärungsarbeit in vielen Schulen. Anlässlich zum Tag der Erde am 22.04. haben meine Kollegin und ich in allen Schulen und Jahrgangsstufen unserer Gemeinde einen Vortrag über den Schutz unserer Erde gehalten. Um das Thema kreativ zu gestalten, ergänzten wir in einigen Klassen eine kleine Bastel-/Recycling-Aktivität. Es ist sehr wichtig, dass die Kinder schon im jungen Alter an das Thema Umweltschutz herangeführt werden.

Wiederaufforstung

Für den Tag der Erde planten wir eine Wiederaufforstung. Die Bäume wurden auf einer Finca, nahe des National Parks Volcan Baru gepflanzt.

“Destrito Verde”

Mein aktuellstes Projekt, bei dem ich auch am meisten und kontinuierlich mitarbeiten kann, nennt sich „Destrito Verde“ (= „grüner Bezirk“). Das Projekt wird durch die NGO „Tierras Altas Recicla“ organisiert und durch MiAmbiente unterstützt. Das Projekt wurde finanziell durch die Kanadische Regierung unterstützt. Insgesamt wurden in 10 Schulen und in den 5 Gemeinden von Tierras Altas eine Recycling Annahmestelle installiert. Vor allem die Arbeit in den Schulen ist sehr wichtig. Die Kinder können Recycling Materialien von Zuhause mitbringen oder einfach ihre tägliche Saft-Packung – eine Tetra-Pack Verpackung – in den Containern sammeln. Wenn wir die Kinder zum Recycling motivieren können, kommen automatisch mehr Haushalte mit dem Thema in Berührung .

Ich helfe wöchentlich in der Schule von Cuesta de Piedra, in dem Ort in dem ich wohne. Dabei sorge ich dafür, dass die Kinder die Materialien richtig sortieren und erkläre ggf. auch, welche Materialien recycelt werden können und welche nicht. Die Arbeit mit den Kindern macht mir sehr viel Spaß und auch die Lehrer integrieren mich ab und zu in Ihren Unterricht.

Ketten aus “Papier-Perlen”

Diesen Workshop haben wir in einer “armen Gemeinde” Namens “Paja de Sombrero” durchgeführt . Diese liegt sehr weit abseits einer größeren Stadt, sodass nur ca. 3-4 Mal am Tag ein Bus vorbeifährt. Bei dem Workshop haben wir einigen Frauen und Kindern der Gemeinde gezeigt, wie man Ketten und ähnliches gestaltet, ohne die (teuren) Perlen kaufen zu müssen. Der Sinn dahinter ist, zum einen Papier von z. B. Zeitschriften zu recyceln und zum anderen eine Beschäftigung für die Frauen zu finden um ggf. auch etwas Geld zu verdienen.

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